Packendes Gipfeltreffen

In einem furiosen Nachholspiel der Berlin-Liga bezwingt Spitzenreiter 1. FC Union Berlin II Verfolger Borussia Pankow mit mit 5:3

von Matthias Vogel

Das Spiel auf dem Platz an der Pichelswerderstraße in Pankow stand lange auf des Messers Schneide. Union war spielbestimmend, doch Pankow bis zum Schlusspfiff gefährlich. Beleg für die große Moral der Borussinnen: Angefangen beim Gegentreffer von Unions Stürmerin Vanessa Baugatz (12.) lief Pankow stets einem Rückstand hinterher, blieb aber durch Tore von Caro Klausch (1:1, 19.)) und Georgina Weinholz (2:3, 54.) in Schlagdistanz. Selbst als Union enteilt war – das 2:5 fiel in der 84. Minute – gab sich die Ruß-Elf nicht auf und kam nur zwei Minuten später durch Messalina Ebel wieder heran. Union kickte sich über die Ziellinie und darf den Meistersekt getrost kalt stellen. Wie haben Protagonisten und Zeugen diese intensive Partie gesehen oder erlebt? rasenperlen.com hat sie gefragt.


Josi Ruß, Trainerin von Borussia Pankow: „Ein sehr gutes Spiel, ein offener Schlagabtausch. Für jeden Zuschauer sehr spannend und am Ende mit dem knappen aber verdient besseren Ende für Union, so fair muss man sein. Glückwunsch auch zur Meisterschaft. Was mir nicht gefällt ist, dass Union in Katja Orschmann eine Leistungsträgerin der ersten Mannschaft auflaufen lässt, und die macht prompt zwei Tore. Vielleicht hätten wir das Spiel noch knapper gestalten können, wenn der Gegner in Normalbesetzung angetreten wäre. Union II dominiert die Liga in dieser Saison nach Belieben und wenn es eng werden könnte, holen sie sich Verstärkung. Ist legitim, aber ich bin kein Fan davon. Wir haben das trotzdem taktisch gut gemacht, haben immer gefährliche Konter gesetzt und hätten uns von den Torchancen her durchaus auch einen Punkt verdient gehabt.“


Oliver Hartrampf, Trainer des 1. FC Union Berlin II: „Ein hochintensives Spiel bis zum Schluss. Wir haben versucht spielerisch die Pankower Ketten zu knacken und die Gastgeberinnen haben ihr Spiel vor allem auf lange Bälle und Konter ausgerichtet. Wir haben es vom Tor weg gut verteidigt und Pankow machte aus 4 klaren Chancen drei Tore. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, wir hatten viel Ballbesitz, hatten viele Abschlüsse und fünf Tore gegen Pankow sind sehr gut. Am Ende gewinnen wir schon verdient aber es war viel Arbeit dafür notwendig. Ein Topspiel, das seinen Namen verdient hat.“


Caro Klausch, Herz und Seele des Pankower Spiels: „Das Spiel war hart umkämpft. Wir waren nah an einem Punktgewinn dran, aber drei geschossene Tore reichten leider gegen Union nicht dafür. Union hatte Orschmann für die Zentrale dabei und mit ihren zwei Treffern hat sie maßgeblich zum Sieg beigetragen. Unsere Moral im Team und das Teamgefühl waren gut an dem Tag und wir haben bis zum Schluss gekämpft und an den Punkt geglaubt, aber es hat leider nicht gereicht. Jetzt wollen wir gegen Hertha 03 gewinnen und die Vizemeisterschaft holen.“


Henrik Suttinger, Trainer des Tabellenzweiten FC Hertha 03 Zehlendorf: “ Das Spiel war beidseitig geprägt von vielen langen Bällen. Union hatte mehr Spielanteile, Pankow war aber in fast jedem Konter gefährlich. Für mich war die Spielerin des Tages Sandra Weihmann.“


Sandra Weihmann, „Spielerin des Tages“, Doppelpackerin und deshalb jetzt Top-Torschützin der Liga (20 Buden): „Solche Topspiele wünscht man sich. Das Spiel war jederzeit spannend und auf Augenhöhe. Beide Teams wollten den Sieg, am Ende haben wir ihn dank einer sehr guten Teamleistung souverän nach Hause geholt. Pankow hat sehr gut dagegen gehalten und sich auch nie aufgegeben. Ein großartiger Gegner.“


Sophie Kirchhoff, Borussen-Torhüterin: „Wir wussten wie und was Union spielt und waren dementsprechend ein- und aufgestellt. Dass es ihnen trotzdem immer wieder gelingt, ihr Spiel so aufzuziehen, zeigt, dass sie uns leider immer noch einen kleinen Schritt voraus sind. Allerdings haben wir eine Wahnsinnsmoral gezeigt und das Spiel damit bis zum Schluss spannend gemacht. Wir sind also dran.“


Katja Orschmann, Doppelpackerin und Leihgabe von Unions Regio-Vertretung: „Es war ein sehr laufintensives, hart umkämpftes Spiel. Wir haben uns anfangs schwergetan, die Pankower Abwehr zu überspielen. Fehler in den eigenen Reihen wurden von gnadenlos ausgenutzt. Am Ende haben wir ein paar sehr schöne Spielzüge erfolgreich vollenden können und die drei Punkte verdient nach Köpenick bringen können.“


Sherly Schulz, Unions Torhüterin: „Das Spiel war sehr intensiv, wir haben uns komplett reingehauen, um weiter an der Spitze zu stehen. Ich denke, wir haben das Spiel die ganze Zeit über dominiert, aber Pankow hat gut dagegen gehalten und auch immer wieder nachgesetzt. Aber zum Schluss haben wir das Spiel verdient gewonnen.“


Titelbild: Liane Hallstein

Kommentar verfassen

von Anders Noren.

Nach oben ↑

%d