von Matthias Vogel
Die Eisernen Ladies stehen sportlich bestens gerüstet und top motiviert in den Startlöchern. Und das dürften nicht nur die Union-Fans gerne lesen, sondern die gesamte Liga. Denn am Sonntag, 1. März, gastiert der überragende Tabellenführer der Regionalliga RB Leipzig auf dem Kunstrasen-Rechteck am Bruno-Bürgel-Weg. Und nur ein Sieg der Köpenickerinnen könnte die Hatz um den Titel noch einmal spannend machen.
Acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Viktoria 1889 Berlin hat sich das Frauenteam der Roten Bullen bislang erspielt, auf den Dritten 1. FC Union Berlin ist es noch ein Zähler mehr. Union-Coach Falko Grothe sprach von großer Vorfreude auf das Rückspiel im gesamten Lager der Eisernen. Das Hinspiel endete nach ausgeglichenen 90 Minuten 0:0, hätte aber durchaus auch auf die eine oder die andere Seite kippen können. Union war jedenfalls die einzige Mannschaft, gegen die Leipzig nicht gewinnen konnte.

Abwehr-Chefin Nathalie Götz beantwortete kürzlich einige Fan-Fragen auf Instagram, darunter auch die nach den Siegchancen gegen den Favoriten. „Ich glaube, wir können gewinnen. Wir sind uns der individuellen Stärken von RB bewusst und gewappnet“, lautete ihre Antwort. Dafür hat Grothe Sorge getragen. Er hat versucht, den Werkzeugkoffer seines Teams anzureichern, hat den Spielaufbau üben und seine Spielerinnen Lösungen für das letzte Drittel erarbeiten lassen. „Generell haben wir viel am Zusammenspiel und an unserer taktischen Flexibilität bezüglich der Grundordnung gefeilt“, so Grothe.
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Die komplette Mannschaft sei enorm engagiert zu Werke gegangen, besonders gut habe ihm die Ansprache untereinander gefallen: „Der Ton war durchaus einfordernd, aber immer respektvoll“, sagt Grothe. In der Mitte der Testphase habe seine Elf dann ein wenig durchgehangen. Blessuren und Krankheit dezimierten den Kader, damit begründete Grothe auch das 0:7 gegen den Zweitligisten Turbine Potsdam II. Zuletzt unterlag Union der männlichen U17 des 1. FC Schöneberg nur mit 2:5. Ein Achtungserfolg, der nach anfänglichen Schwierigkeiten im Spielaufbau auf einer starken zweiten Halbzeit basierte.

Jetzt hat Grothe jedenfalls wieder die Qual der Wahl, 23 fitte Spielerinnen buhlten zuletzt um die Plätze in der Startformation, darunter auch die Rückkehrerinnen Alexandra Almasalme, Latoya Bach und Elisa Spolaczyk, geborene Emini. „Sie brauchen alle drei noch ein wenig, waren aber sofort belebende Elemente im Training“, freut sich Grothe. Berechtigte Hoffnungen darauf, am Sonntag in diesem so wichtigen Spiel mit gesetzten Stützen wie Marta Stodulska, Greta Budde, Nathalie Götz und Marie Weidt aufzulaufen, können sich Nadia Pearl und Marta Schrey machen, denen Grothe eine herausragende Vorbereitung attestiert. „Marta Schrey ist darüber hinaus unheimlich flexibel einsetzbar.“
Falko Grothe hat die Qual der Wahl
Aus der kalten Lamäng ein Spiel gegen RB Leipzig, das hat es in sich. Doch Union ist heiß auf das Spitzenspiel und Namen wie Anja Mittag, ehemalige Nationalstürmerin, schrecken Grothe nicht. „Wir hatten die Leipziger Offensive im Hinspiel ganz gut im Griff.“ Spezielle Kniffe, wie der Branchenführer geknackt werden soll, gab Unions Trainer zwar nicht preis. „Wir wollen aber aggressiv anlaufen, geschlossen verteidigen. Das ist unsere Stärke. Und natürlich suchen wir in Ballbesitz auch Chancen, uns vor das Leipziger Tor zu kombinieren.“
Otto Rehagel hätte das wohl „kontrollierte Offensive“ genannt, die Älteren werden sich erinnern. Aber möge das Kind doch heißen, wie es wolle. Wenn Unions Marschroute stimmt, bleibt die Liga halbwegs spannend. Anpfiff ist um 14 Uhr.
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