von Matthias Vogel
Britz. Dank einer besseren Leistung und zwei Toren von Stürmerin Peywand Darvish haben die Fußballerinnen des DFC Kreuzberg die DJK FFC Britz mit auswärts mit 3:1 geschlagen und damit die ersten drei Punkte in der Bezirksliga Staffel 2 verbucht. Der personell arg dezimierte Favorit geriet zunächst ins Hintertreffen, drehte dann aber verdientermaßen das Spiel.
Gerade einmal elf Kreuzbergerinnen traten an. Wenigstens jemand auf der Trainerbank? Keine Maria Bochow in Sicht. DFC-Spielführerin Anna Hartmann nahm es gelassen: „Das ist bei uns zu Beginn der Saison immer so. Da ist einfach Urlaubszeit.“ Ihre Mannschaft begann trotzdem stärker als die komplett im Neuaufbau befindliche Gastgeber-Elf. Doch gerade, als sich das Treiben auf die Britzer Hälfte zu beschränken schien, setzte Denise Fritze mit einem Tor aus dem Regal „Kleine Sensationen“ dem Kreuzberger Halali-Horn den Dämpfer auf. Ihr Freistoß aus etwa 35 Metern Entfernung, wohl gedacht als Zuspiel hinter die letzte Reihe, titschte auf dem nassen Kunstrasen im verwaisten Strafraum in Höhe des Elfmeterpunkts auf, gewann fast noch an Fahrt und schlug im Giebel ein (8.). Nach dem Aufsetzten war der Schuss unhaltbar, DFC-Torhüterin Johanna Seitz hätte den Ball zuvor fangen können, ja müssen.

Foto: Matthias Vogel
Einem Fauxpas ihrer ansonsten guten Kollegin Katharina Kube im Britzer Tor wiederum hatten es die Gäste dann zu verdanken, schnell wieder in die Begegnung zu finden. Von der rechten Seite segelte eine Kerze in ihren Torraum, der Ball glitt Kube aus den Händen und landete prompt vor den Füßen von Peywand Darvisch: 1:1 (18.). In der Folge war der DFC um ein geordnetes Angriffsspiel bemüht, Britz wehrte sich nach Leibeskräften. Wenn die Elf von Coach Karsten Kube in die Nähe des Kreuzberger Tors kamen, war spätestens bei Innenverteidigerin Valerie Assmann Schluss, die an diesem Tag einfach für die Britzer Offensivkräfte zu zweikampf- und kopfballstark war und darüber hinaus mit sehr sicherem Passspiel glänzte. An der einzigen Großchance für Britz konnte aber selbst sie nichts ändern: Seitz spielte einen Abschlag von der von ihr aus gesehen linken Seite direkt Nada-Maja Ilic auf der rechten Seite in die Füße. Glück für Kreuzberg, dass Ilic von der unverhofften Torchance so überrascht war, dass ihr Schuss links am verwaisten Kasten vorbei kullerte.

Foto: Matthias Vogel
Wie man es besser macht, demonstrierte Darvish nach etwa einer halben Stunde. Kreuzberg hatte sich durchs Zentrum kombiniert, die letzte Reihe überwand die Angreiferin per Pressschlag, ging an Kube vorbei und stocherte aus spitzem Winkel das Spielgerät ins Netz. Recht bald nach dem Seitenwechsel tütete Verena Kröss schon den Dreier für den DFC ein. „Wir hatten eigentlich schon geklärt, waren aber wohl der Meinung, wir müssen die Kugel wieder zurück zum Gegner spielen“, beschrieb Karsten Kube die Entstehung des 1:3. Kröss war selbige freilich einerlei, das Zuspiel aus fremden Reihen köpfte sie über Katharina Kube hinweg ins Tor (53.).

„Die letzten 15 Minuten haben wir dann die gegnerische Kiste berannt, aber eben ohne dass etwas Zählbares herausgesprungen ist“, so der Britzer Trainer. Angefressen war er nach der Partie aber nicht. „Die Niederlage hätte zwar aus meiner Sicht nicht sein müssen, aber die Mädels brauchen einfach noch ein bisschen Zeit. Sie sollen Spaß haben. Das, und dass wir nicht wieder zurückziehen müssen, sind in diesem Jahr unsere Ziele. Britz verharrt auf Platz vier der Liga, Kreuzberg klettert aus dem Tabellenkeller rauf auf Platz sechs.

Foto: Matthias Vogel
DJK FFC Britz – DFC Kreuzberg 1:3 (1:2). Kubes Kids: Kube, Löwen, G. Matijevic, Kregl, Riemer, Wos, Pestel, Petzolt, Fritze, Jona, Leppin. Eingewechselt: Ilic, A.-D. Matijevic, Gehring, Plön. DFC’ler mit Urlaubssperre: Seitz, Zirkelbach, Alonso, Hartmann, Lund, Kröss, Assmann, Lillie, Santro, Aberkane, Darvish. Tore: 1:0 Fritze (8.), 1:1, 1:2 Darvish (18., 29.), 1:3 Kröss (53.). Schiedsrichter: Jörg Zielsdorff. Zuschauer: 20.
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