David freut sich auf Goliath

von Matthias Vogel

Staaken. Lediglich drei Jahre haben die Fußballerinnen des SC Staaken gebraucht, um sich aus den Niederungen der Bezirksliga aufzuschwingen und am Tor zum überregionalen Fußball zu klopfen. Heute Abend, 27. März, fordert der Klassenprimus der Verbandsliga den Platzhirschen der Regionalliga Nordost 1. FC Union Berlin zum Pokal-Fight. Anpfiff ist um 19 Uhr, der Sieger zieht in das Finale um den Polytan-Cup ein.

Es ist zweifelsfrei das Highlight der Saison für den SC Staaken. Die Eisernen kamen taufrisch aus der Winterpause und luchsten dem FC Viktoria 1889 Berlin die Tabellenführung. Jetzt reitet die Elf von Trainer Falko Grothe die ganz große Welle, das Double ist gut möglich. In Köpenick hat man die Entwicklung am anderen Ende der Stadt natürlich wahrgenommen und zollt der Leistung des SC Staaken, der in dieser Spielzeit nach dem dritten Meistertitel in drei verschiedenen Ligen greift, auch Anerkennung. Ein Durchmarsch durch zwei Etagen wäre schon aller Achtung wert, findet Grothe. Das zählt für ihn aber nicht. Er sieht die Fakten: „Staaken ist zunächst einmal ein Verbandsligist. Wir sind also der Favorit. Außerdem betrachten wir nur den Wettbewerb. Den wollen wir gewinnen und dieses Spiel werden wir genauso angehen, wie wir es auch gegen Viktoria oder Hohen Neuendorf gemacht hätten.“

Wird die Staakener Mauer – hier Vanessa Fiedler (li.) und Nadja El Bahry – auch gegen Unions Erste halten? Foto: Matthias Vogel

In Staaken hofft man indes auf die Sensation. Warum nicht nach dem 5:1 gegen die U23 des heutigen Gegners am vergangenen Wochen auch die „großen“ Eisernen Ladies düpieren. „Vielleicht geht wieder einer unserer Fernschüsse rein? Und dann kann man auch so ein Spiel gewinnen“, sagt Stephan Illmann, Coach des SC Staaken. Er weiß um die Außenseiterrolle seiner Truppe, ausschließlich hinten einigeln soll sie sich aber nicht, sondern durchaus Nadelstiche setzen. Und ein bisschen hofft er auch auf den Effekt des 12. Mannes, schon am Sonntag säumten 150 Zuschauer den Rand des Spielfeldes an der Eichholzbahn 116.

Schlüsselspielerin beim 1. FC Eisern Union ist Kapitänin Marie Weidt. Foto: Matthias Vogel

Grothe ist von alldem unbeeindruckt. „Wir haben gegen Viktoria bewiesen, dass wir Lösungen finden, wenn uns Gegner früh anlaufen. In der Liga haben wir auch immer Lösungen gefunden, wenn der Gegner tief steht. Wir wissen um Julie Illmanns Torgefährlichkeit, haben aber auch Mittel, um sie in den Griff zu bekommen. Und auch falls es am Spielfeldrand lauter wird, dürfte das meine Spielerinnen nicht aus der Bahn werfen. Sie sind es gewohnt, das kommt in der Regio ja auch vor.“ Breite Brust also bei Union, breite Brust bei Staaken – es ist angerichtet.


Titelbild (Matthias Vogel): Maxi Woelke und ihre Mitspielerinnen vom SC Staaken sehen in dieser Woche rot – hier beim Vergleich mit Unions U23 am vergangenen Sonntag in Person von Alexandra Almasalme.

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von Anders Noren.

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