Staaken im Halbfinale!

Illmann-Elf siegt mit 3:1 gegen Türkiyemspor 

von Matthias Vogel

Es war kein hochklassiges Pokalspiel zwischen dem Berlin-Liga-Spitzenreiter SC Staaken und seinem Verfolger Türkiyemspor Berlin, das die 50 Zuschauer da auf dem glitschigen Kunstrasen in der Blücherstraße beobachtet haben. Aber es war packend und von beiden Seiten intensiv aber fair geführt. Das Spiel der Kreuzbergerinnen war an diesem Tag zu fehlerhaft, und deshalb behielt Staaken am Ende die Nase verdient vorne.

Kreuzberg. Der Meinung war auch Murat Dogan, Trainer von Türkiyemspor: „Gerade im Spielaufbau sind uns zu viele Fehlpässe unterlaufen. Das Zusammenspiel auf den Flügeln hat nicht gepasst. Staaken hat das aber auch gut gemacht und verdient gewonnen.“ Einen gewichtigen Grund für Dogans Analyse lieferte seine Torhüterin Douha Mzoughi. Sie wuchtete einen Abstoß ins Zentrum, genau auf Julie Illmann, und die ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Einmal sprang der Ball nach der Annahme auf, dann schoss sie auch schon. Für den Aufsetzer in die lange, linke Ecke kam Mzoughi zu spät (19.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die seit dem Abbruch des Hinspiels der Berlin-Liga-Vorrunde erbitterten Rivalen ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Danach hatten die Gäste aus Staaken eher die Hosen an, legte also von zwei Teams, die unter ihren Möglichkeiten blieben, noch die bessere Spielkultur an den Tag.

Schwere Aufgabe gelöst: Die Frauen des SC Staaken stehen im Halbfinale des Polytan-Cups. Foto: Matthias Vogel

„Eigentlich haben wir uns das zweite Tor auch selber reingelegt“, konstatierte Dogan nach dem Abpfiff. Per Kopf konnte Staaken einen Ball von der linken Seite an den Torraum verlängern. Das muss nicht unbedingt zugelassen werden. Was aber nicht passieren darf ist, dass dort auch noch eine Angreiferin mutterseelenallein steht. Messalina „Messi“ Ebel tat es aber und ließ sich nicht zweimal bitten: 0:2 (34.). Als Monika Sinka Mitte der zweiten Schicht halbrechts innerhalb des Strafraums an den Ball kam und die Kugel eiskalt zum 0:3 versenkte, war die Messe trotz aller Bemühungen der Türkiyemspor-Elf freilich gelesen. Der sehenswerte Anschlusstreffer per Kopf nach einer Ecke, erzielt von der gerade eingewechselten Berna Corr (79.) verkam zur Makulatur.

Die Misstöne zwischen den beiden Teams gibt es, sie sind zu hören, während des Spiels und danach. Die beiden Trainer geben sich nicht mehr die Hand. Die Spielerinnen brachten die brisante Partie erfreulicher Weise dennoch fair über die Bühne.

Beschränkt auf die sachliche Ebene, lautete Illmanns Fazit nach der Begegnung so: „Verdienter Sieg, ich bin stolz auf dieses Team. In der nächsten Runde wäre mal ein Heimspiel recht, als Halbfinal-Gegner wünsche ich mir alle, nur nicht Viktoria.“ Und Dogan? War zerknirscht und machte auch keinen Hehl daraus: „Bin ich immer, wenn ich ein Spiel verliere.“


Türkiyemspor – SC Staaken 1:3 (0:2). Türkiyemspor: Mzoughi, Kok, Badem, Krüger (78. Corr), Solmaz, Abel, Bernstein, Beyer (67. Kaya), Szuh, Eren, Kaplan. Staaken: Otto, Albrecht, Jasmine Moschko, El Bahry (72. Janine Moschko), Ebel, Zukierska, Fiedler, Illmann, Woelke, Sinka, Stegermaier. Tore: 0:1 Illmann (19.), 0:2 Ebel (34.), 0:3 Sinka (67.), 1:3 Corr (79.). Schiedsrichter: Strahinja Dulic. Zuschauer: 50.

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von Anders Noren.

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