von Matthias Vogel
Anderes Wochenende, gleiche Situation – der Steglitzer FC Stern 1900 kann auch beim Auswärtsspiel gegen den 1. FFC Fortuna Dresden am Sonntag, 16. September, noch nicht auf seine vermeintliche Top-Elf zurückgreifen. Trainer Harald Planer rückt dennoch keinen Millimeter von seiner Direktive ab: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, auch dieses.“
Dresden. Die Punkte sieben, acht und neun würden den Steglitzerinnen gut tun im Ranking der Regionalliga-Nordost und in Anbetracht des bisherigen Saisonverlaufs sieht es so aus, als gehöre die Fortuna zu den lösbaren Aufgaben für den dezimierten Stern-Kader. Aber FC-Coach Harald Planer ist vorsichtig. „Nach meinen Informationen haben sie sich kurzfristig nochmals auf einer oder zwei Positionen verstärkt, weil sie gesehen haben, dass es mit dem ursprünglichen Kader schwierig wird.“ Über den Saisonwechsel musste Dresden einige Spielerinnen gen Bischofswerda ziehen lassen, die starke zentrale Sturmspitze Carolin-Sophie Härling – in der abgelaufenen Spielzeit mit elf Kisten die erfolgreichste Torschützin der Fortuna – wechselte gar zum Erstligisten MSV Duisburg, wenn auch offenbar als Torhüterin.

Der Aderlass machte sich bislang deutlich bemerkbar, gegen den FC Viktoria 1889 Berlin setzte es nach langer Gegenwehr noch eine herbe 0:7-Klatsche und auch die anderen beiden Begegnungen gingen verloren. Schnee von gestern, glaubt Planer, er rechnet mit einer Mannschaft, die besser als ihr Tabellenplatz ist, und mit amtlichem Gegenwind, gerade weil Dresden jeden Punkt brauche. Ohne Härling an vorderster Front, deren Qualität auch in der Ballbehauptung lag, könnte sich das Spiel der Fortuna geändert haben. Weg von den langen Bällen inklusive schnellem Nachrücken, hin zu mehr Ballbesitz und Kombinationsfußball.
Ob die Gastgeberinnen nun derart tief in der eigenen Hälfte stehen, auf Sterner Angriffe warten und lediglich auf gelegentliche Nadelstiche aus sind – wie im Vergleich mit der Viktoria – oder ob sie mit den nachträglichen Neuverpflichtungen aktiver zu Werke gehen, ist Harald Planer einerlei. „Klar spielt es unserem schnellen Umschaltspiel in die Karten, wenn der Gegner selber versucht, das Spiel zu machen. Aber wir sind für beide Fälle gewappnet.“
Katharina Göttfried kommt aus Oberbayern angereist
Auch die dünne Personaldecke – wichtige Stützen wie Anina Sange und Emina Wacker sind noch immer nicht am Start – nimmt der Trainer der Steglitzerinnen weiterhin gelassen hin. „Wir haben alle, die gerade zur Verfügung stehen, im Training zusammengerottet. Und wir sind uns einig, dass alle, die in der schweren Anfangsphase der Saison wichtig geworden sind, auch wichtig bleiben. Auch wenn wir wieder komplett sind.“ An der Marschroute ändert Planer ohnehin nie etwas, gewinnen zu wollen, liegt für ihn in der Natur von Spiel und Sport. Ein Dreier soll also her, natürlich mit taktischer Finesse, aber auch mit höchstem Einsatz und viel Mannschaftsgeist. Der wird an diesem Spieltag von einer Personalie zusätzlich beschworen. Katharina Göttfried, derzeit wegen eines Praktikums in Oberbayern nicht im Training, kommt extra nach Dresden gereist, um ihren FC Stern zu unterstützen. Anpfiff ist um 14 Uhr im Dresdener Heinz-Steyer-Stadion, Pieschener Allee 1.
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