Zwei Traumtore und kein Lucky Punch

In der Berlin-Liga trennen sich Sterns zweite Garnitur und der FC Inter mit einem 1:1

von Matthias Vogel

Als gerade noch „okay“ darf das Ergebnis aus Sterner Sicht bezeichnet werden, denn trotz optischem Gleichgewicht hatten die Gäste aus Schöneberg mehr klare Torchancen zu verzeichnen. Für das Zungeschnalzen auf der Tribüne sorgten Inters Cindy Hagen und der Steglitzer Routinier Kristin Krömer mit zwei herrlichen Treffern.

Nach der 1:2 Hinspiel-Pleite hatte Inters Coach Roman Kassarnig die fehlende Effizienz seiner Mannschaft vor des Gegners Kasten beklagt, damals hatte Stern die Schöneberger Malaise mit zwei Kontertoren perfekt gemacht. Fast wäre es am gestrigen Sonntag ähnlich gekommen. Der Vergleich war sicher ausgeglichener als noch in der Vorrunde, allerdings hätten sich Sterns Coach Jens Freikowski und seine Schützlinge im Nachhol-Lokalderby auch nicht beschweren können, wenn sie im Verlauf der zweiten Hälfte ins Hintertreffen geraten wären. Genug Chancen für Inter waren wieder da.

Aufgrund ihrer Schnelligkeit ist Aldijana Ibrisevic nie ganz auszuschalten. Gut für Inter, dass sie zwei dicke Chancen ungenutzt ließ. Foto: Matthias Vogel

Dafür musste Kassarnig in der Schlussminute ganz tief einatmen und die Luft anhalten. Aldijana Ibrisevic war seiner Abwehrreihe entwischt und steuerte mit dem Ball am Fuß alleine auf Inter-Torhüterin Virginia-Katharina Kiefer zu. Ihr Abschluss war zu zentral, Kiefer entschärfte und so gab es keinen Lucky Punch und keine Dublette des Hinspiel-Resultats.

Kein Lucky Punch

Schlagabtausch war generell angesagt auf dem „Sterner“, bis Mitte der ersten Halbzeit noch ohne Höhepunkte. Dann aber kam Cindy Hagen aus dem Mittelfeld angerauscht, fasste sich ein Herz und packte die Kugel aus gut und gerne 25 Metern in den linken oberen Knick des Sterner Gehäuses (23.). Sehr sehenswert. Kristin Krömer dachte sich wohl: „Na dit kann ick ooch!“ Denn zehn Minuten vor dem Seitenwechsel wuchtete sie einen Freistoß aus 20 Metern genau an die gleiche Stelle des Inter-Kastens.

Nach der Pause kurbelte Inter ordentlich an der Führung, doch Cindy Hagen per Direktabnahme nach Freistoß aus dem Halbfeld, zweimal Frieda Barck aus aussichtsreicher Position sowie Hannah Reinhardt nach schöner Kombination scheiterten. Die dickste Chance hatte wieder Hagen, als sie Mitte der zweiten Schicht halblinks freigespielt wurde, sich auf den Weg zum 1:2 machte, dann aber bei Sterns Schlussfrau eben Schluss war für sie.

Tolles Tor erzielt, zwei weitere Großchancen knapp vergeben: Inters Cindy Hagen. Foto: Matthias Vogel

Stern blieb mit Nadelstichen gefährlich, die besten Chancen, die Partie auf Steglitzer Seite kippen zu lassen, hatten die umtriebige Hannah Schmitz mit einem halbhohen Linksschuss und Ibrisevic zum Ersten. Hätte Letztere es zum Zweiten in der Schlussminute besser gemacht, wäre es zweifelsfrei des Guten zu viel für die Freikowski-Elf gewesen.

In der Tabelle heißt es vor dem Spiel ist nach dem Spiel, Inter und Stern II bekleiden weiterhin punktgleich Platz acht und neun, jetzt mit 20 anstatt 19 Zählern.

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von Anders Noren.

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