von Matthias Vogel
In der Berlin-Liga hatten die Trägerinnen der Roten Laterne vom SV Lichtenberg 47 bei Inter nichts zu bestellen, am Ende fingen sie sich ein halbes Dutzend Gegentreffer ein. Viktorias Zweite musste sich zuhause mit einem 2:2 gegen den SV Rot-Weiß Viktoria Mitte begnügen, weil die beste Chancen ungenutzt ließ.
FC Internationale – SV Lichtenberg 47 …… 6:0 (4:0)
Nach der ärgerlichen Niederlage gegen den SFC Stern 1900 II unter der Woche war Inter heiß auf die drei Punkte. „Wir haben mit unserem Offensiv-Stil genau da weiter gemacht, wo wir am Donnerstag aufgehört haben“, freute sich Inters Trainer Roman Kassarnig, freilich, weil im Gegensatz zum Nachholspiel der Ball auch über die Linie des gegnerischen Gehäuses wollte. Eigentlich musste. Denn Kate Robinson erwischte einen Sahnetag und markierte die Treffer eins und zwei (19., 23.) sowie vier und fünf (33., 60.). Das 3:0 ordnete der Schiedsrichter der Lichtenbergerin Anne Doß zu, Kassarnig hatte in Antonia Graven eine eigene Spielerin auf dem Zettel. Den Schlusspunkt setzte die eingewechselte Lucy Freiin Grote mit dem 6:0 in der Schlussminute.
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Kassarning wollte dem Sieg nicht zu viel Bedeutung beimessen. „Das, was Lichtenberg im Moment anbietet, ist sicher nicht Verbandsliga-Niveau. Sie waren auch nur zu zwölft heute.“ Trotzdem war er zufrieden, weil der Mtchplan voll aufgegangen und der Gegner auch physisch überrollt worden sei. Und deshalb darf der Kantersieg gegen Lichtenberg durchaus herhalten als Booster für das Selbstvertrauen. „Mit diesem 6:0 im Rücken lässt es sich nächste Woche gut zur Revanche zum SFC Stern II fahren“, so der Inter-Coach.
FC Viktoria 1889 Berlin II – SV Rot-Weiß Mitte …. 2:2 (1:1)
Katha Engelmann war nach dem Spiel etwas zerknirscht. Viktorias verletzte Spielerin und Interimscoach hatte über 90 Minuten die Überlegenheit und ein großes Plus an Chancen ihres Team ausgemacht. Dass es am Ende nicht für einen Sieg reichte, habe hauptsächlich an der Chancenverwertung gelegen, sagte sie.
Allerdings auch an den beiden Fehlern, die Youngster und – üblicherweise Feldspielerin – Yasemin Kastelli im FC-Kasten bei den Gegentoren unterliefen. Beim 0:1 durch Anne Köpp – Madlen Weinhardt hatte einen Freistoß aus großer Distanz an die 16er-Kante gehoben – stürmte die 17-Jährige voreilig raus, Köpp kam von der Seite eingelaufen und Köpfte ein. Etwa bis zur 70. Minute richtete himmelblau die Kräfteverhältnisse wieder zurecht: Noch vor der Paus kam Anne-Sophie Fechner über rechts mit dem Ball am Fuß in den Mitte-Strafraum geeilt und wuchtete ihn in die lange Ecke, nach dem Seitenwechsel packte Elisa Lindacher per Fernschuss das Spielgerät zur Führung an die gleiche Stelle des Tores.

Himmelblau drückte weiter auf das Gaspedal, Mitte-Sprecher Stanley Grabe gab aber Solo-Vorstöße von Köpp, Weinhardt und Patricia Winge zu Protokoll, mit denen sich Rot-Weiß einige Male aus der Dauerumklammerung habe lösen können. „Deshalb und weil wir nach der Ecke in Richtung Tordreieck geköpft haben, waren unsere beiden Tore auch nicht völlig unverdient.“ Einem dieser Konter verdankten die Gäste auch den Ausgleich in der Nachspielzeit. Kastelli kullerte eine Rückgabe durch, Weinhardt setzte nach und spitzelte die Kugel zum 2:2 ins Tor. „Wir sind sehr glücklich über den Punkt“, sagte Grabe.
Engelmann vertröstete die Art und Weise, wie der FC gespielt habe: „Das war wirklich sehr ordentlicher Fußball.“ Eine Schuldzuweisung für Kastelli gab es ausdrücklich nicht: „Wir sind sehr froh, dass sie sich reingestellt hat. Und sie hat mit einem Riesen-Reflex den Kopfball nach der Ecke noch entschärft. Und wenn wir nur ein paar unserer dicken Chancen machen, kräht kein mehr nach den Gegentoren“, so Engelmann. Ein Sonderlob von ihr gab es auch für die beiden starken Innenverteidigerinnen Ronja Grubba und Nadine König sowie für Annika Dittmar, die auf der 6 spielte, eine für sie ungewohnte Position. „Die drei haben einen sehr guten Tag erwischt.
Titelbild: Sinnbildlich für die Partie: Inters Margherita Pogatschnigg ist eine Stiefelspitze eher am Ball als Lichtenbergs Anela Zakomac. Foto: Dino Saaed.
In der ersten Halbzeit der Begegnung in Lichterfelde bekam Mittes Selda Yildirim den Ball unerwartet ins Gesicht. Sie verletzte sich im Nacken und konnte erst durch die Sanitäter vom Feld getragen werden. Mittlerweile hat sie Stanley Grabe aus dem Krankenhaus geschrieben, sie warte auf das CT. „Das beruhigt uns ein wenig“, so Grabe. rasenperlen.com wünscht gute Besserung.
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