In der Regionalliga schlägt sich der SFC Stern 1900 wacker: Nur 0:3 bei RB Leipzig II
von Matthias Vogel
Im Fussball geht vieles, auch, drei vermeidbare Tore zu kassieren und dennoch nicht unzufrieden vom Platz zu gehen. Den Beleg lieferten die Steglitzerinnen am Sonntag bei der Zweitvertretung der Rasenballsportlerinnen. Jedenfalls, wenn es nach Einschätzung des Sterne-Trainers Thomas Remark geht.
Grund für seine Expertise war der Dauerdruck, unter dem seine Schützlinge in Leipzig standen. „Das hätte tatsächlich auch ganz anders ausgehen können“, sagte Remark und zog den Hut vor dem übermächtigen Gegner: „Schon beeindruckend. Ein Kader von 22 Mädels, darunter viele aus den Jahrgängen 2003 und 2004. Und spielerisch alle schon sehr weit.“ Aber Remark war auch von seinem Team angetan, weil sie sich eben mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gewehrt hätten. In der zweiten Hälfte sei es zudem gelungen, durch eigene Angriffe für mehr Entlastung zu sorgen. „Wenn man sich die anderen Ergebnisse in der Regionalliga anguckt, haben wir uns ganz ordentlich aus der Affäre gezogen.“

Also: Leipzig ließ eigens und fein herausgearbeitete Chancen aus dem Spiel heraus ungenutzt, nutzte dafür aber Fehler in der Sterner Defensive gnadenlos aus. Schon in der Anfangsphase rutschte Ann-Rike Grunow, die für Nicole Bartholdi zwischen den Pfosten stand, ein scharfer Querpass von der rechten Seite unter ihrem Körper durch. Am zweiten Pfosten stand Lena Güldenpfennig und staubte artig ab – 1:0 (7.). Remark sah es rückwirkend entspannt: „Grunow hat ansonsten hervorragend gehalten.“ Der zweite RB-Jubel folgte einem schlichtweg höchst zufälligen Eigentor. Im Sprung wurde Sina Gierig angeschossen, von ihrem Körper prallte der Ball zum 2:0 ins Netz (22.). Vielleicht wäre dieses Gegentor noch eher der Kategorie „Unvermeidbar“ zuzuordnen gewesen, das 3:0 (55.) hingegen sicher nicht. „Tor nach einer Ecke per Kopf, obwohl wir alle im eigenen Strafraum sind? Das darf nicht passieren“, fasste Remark zusammen.“ Lena Güldenpfennig war übrigens erneut zur Stelle.
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Vier Spiele hat Stern jetzt ausgetragen und steht mit drei verbuchten Punkten und einem Torverhältnis von 2:8 auf Rang 13, einem Platz über der Abstiegszone. Remark wäre wirklich zufrieden, wäre da nicht die unglückliche 0:1-Niederlage zuhause gegen Bischofswerda gewesen. „Gegen diese Mannschaften müssen wir punkten. Und da hätten wir auch mindestens ein Unentschieden verdient gehabt. Dann hätten wir jetzt vier Zähler und wären aus meiner Sicht absolut im Soll.“ Zu viel Konjunktiv, findet auch der Coach: „Jetzt müssen wir eben irgendeinen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte ärgern.“ Ob das gleich nach der nun folgenden dreiwöchigen Pause der Fall sein wird, ist freilich fraglich. Als nächste Gegner stehen nämlich der FC Carl Zeiss Jena II und der FC Viktoria 1889 Berlin auf der Agenda – zwei der ganz großen Brocken.
RB Leipzig II – SFC Stern 1900 3:0 (2:0). Sterne: Grunow, Kleinfeld, Gaese, Gierig, Roll (46. Brünner), Wacker, Seifert, Breitsprecher, Nowak, Boldt, Cibusch. Tore: 1:0 Güldenpfennig (7.), 2:0 ET (22.), 3:0 Güldenpfennig (55.). Schiedsrichterin: Silke Galetzka. Zuschauer: 25.
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