… sind glatt gezogen. Die Viki-Girls gewinnen beim SV Babelsberg 74 souverän mit 3:0
von Matthias Vogel
Arge Bedenken hatte Johannes Fritsch vor dem Auftritt seiner Viktoria am Sonntag, auf dem engen Babelsberger Geläuf könnte sich sein Team schwer tun, so seine Befürchtungen. Seinen Schützlingen war das wumpe, sie ließen zu keinem Zeitpunkt der Partie Zweifel aufkommen, wer genau dieses Geläuf als Sieger verlassen würde. Die Treffer von Marlies Sänger, Corinna Statz und Danya Barsalona waren schlussendlich das Botox für die Fritsch’sche Stirn.
In Trinity Künzel und Dilara Agac fehlten der Viktoria zwei starke Tempodribbler, dazu musste Fritsch auf die Erfahrung von Tatjana Fandre und Celine Dey verzichten. Grund genug für ihn, der vermeintlich unbequemen Partie in Babelsberg eher skeptisch bezüglich des so dringend benötigten Sieges entgegen zu sehen. Zwei Faktoren entkrampften ihn aber recht schnell nach dem Anpfiff: Ein schneller Drucklöser – Marlies Sänger wuchtete eine Ecke von Corinna Statz per Kopf zur Führung – als Aufsetzer schlug ihr Ball neben dem kurzen Pfosten ein (1.) – und in der Folge ein deutlich schwächerer Gegner als vermutet. „Davon war ich echt überrascht“, sagte Fritsch, „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt der Partie das Gefühl, es könne etwas anbrennen.“

Dabei wollte er seinem Team aber keineswegs etwas wegnehmen. Babelsberg verdichtete zwar wie erwartet schnell und massiv auf den Flügeln, doch die Viktoria spielte sehr variabel, suchte mutig mit schnellem Kurzpassspiel den Weg durch die Mitte oder erwischte mit schnellen Verlagerungen die blanke Seite der Gastgeberinnen kalt. Bis zum 0:2 dauerte es zwar noch bis kurz vor der Pause, doch das war nicht schlimm für Fritsch, weil „Babelsberg bis dahin keine einzige Torchance hatte“. Katharina Geßner kramte dann jedenfalls zur Abwechslung ein völlig anderes Instrument aus dem taktischen Werkzeugkoffer: Sie zog aus gut und gerne 30 Metern Distanz ab. Das Geschoss klatschte dicht am Giebel an die Unterkante des Babelsberger Kastens und von dort nach Meinung von Fritsch bereits hinter die Torlinie, doch dann wieder raus. Corinna Statz beseitigte alle Zweifel und drückte den Ball über die Linie (41.).
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Nach etwa einer Stunde rechtfertigte dann Angreiferin Danya Barsalona ihre Aufstellung – sie hatte den Vorzug vor Jullien Ramirez erhalten. Wie Sänger zu Beginn köpfte auch sie den Ball nach einem Eckstoß in die kurze Ecke: 0:3 – die Messe war gelesen. „In der letzten Viertelstunde waren wir ein wenig schläfrig, so das Babelsberg doch noch zu zwei Möglichkeiten gekommen ist“, berichtete Fritsche nach Beendigung der Schönheitsoperation. Zufrieden sei er, auch wenn das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen. „Wir haben einiges liegengelassen, dazu hat uns die Schiedsrichterin zwei glasklare Elfmeter nicht gegeben.“ Ein Sonderlob hatte der Coach auch noch parat: „Selina Grosch hat richtig Alarm auf der linken Seite gemacht. Es hat Spaß gemacht, ihr zuzusehen.“

Mit dem Dreier heftete sich die Viktoria im Regionalliga-Tableau an die Fersen der beiden verlustpunktfreien Topteams von Jena und Türkiyemspor. Am kommenden Mittwoch, 15. September, steht die 1. Hauptrunde des Polytan-Pokals auf dem Programm. Als Titelverteidiger treten die Viki-Girls beim Landesligisten SC Borsigwalde an. Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz an der Tietzstraße 33 – 41 ist um 20 Uhr. Fritsch freut sich auf die Partie, diesmal ganz ohne Sorgenfalten.
SV Babelsberg 74 – FC Viktoria 1889 Berlin 0:3 (0:2). Babelsberg: Ketzer, Pühl, von Zadow, Friedl, Reinkober, Simon, Kaffarnik (62. Röder), Schönke (77. Beckers), Said, Radloff, Theis (77. Wemhof). Viki-Girls: Buchholz, Statz (63. Ramirez), Lux, Barsalona, Sange (81. Heinrich), Grosch, Geßner, Purps, Sänger (36. Shigjeqi), Gerken, Trapp. Tore: 0:1 Sänger (1.), 0:2 Statz (41.), 0:3 Barsalona (59.). Schiedsrichterin: Jennifer Zeuke. Zuschauer: 70.
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