Mit einem 3:0-Sieg bei Inter klemmt sich Union II in der Berlin-Liga-Tabelle hinter Klassenprimus Bero
von Matthias Vogel
Niemand beim FC Inter hatte gegen Union unbedingt Zählbares auf dem Radar. Und am Ende gewann die Zweitvertretung der Eisernen Ladies auch standesgemäß mit 3:0 (0:0). So ein bisschen ärgerte sich FC-Coach Roman Kassarnig aber dennoch über die Niederlage – weil erst zwei umstrittene Schiedsrichterentscheidungen Union auf die Siegerstraße einbiegen ließ.
Wer in diesem Jahr die Meisterschaft auf Verbandsebene feiern möchte, muss am FC Union Berlin II vorbei. Daran besteht kein Zweifel und deshalb hatte sich Kassarnig nicht allzu viel ausgerechnet vor dem Vergleich am vergangenen Sonntag auf dem Rasenrechteck in der Monumentenstraße. Schwer machen sollte es seine Elf dem Favoriten aber auf jeden Fall und das gelang recht gut. In der Anfangsphase tat sich Union nicht nur mit dem Spielaufbau schwer, fast wäre die Elf des Trainerfuchses Oliver Hartrampf sogar in Rückstand geraten. Erst überraschte Inter mit einem Steilpass aus dem Mittelfeld auf Isabell Höntze die Köpenicker Innenverteidigung, Sherly Schulz im Tor der Gäste behielt im 1:1-Duell die Oberhand. Dann spielte Unions rechte Außenverteidigerin Pia Gutta einen Querpass hinter die eigene Kette. Erneut kam Höntze an die Kugel. Diesmal setzte sie ihre mitgelaufene Sturmkollegin Lena Ghebreselasie in Szene, deren Schuss in letzter Sekunde noch von einer Unioner Abwehrspielerin zur Ecke geklärt werden konnte.

Mit zunehmender Spieldauer bekam Union das Geschehen besser in den Griff und erspielte sich noch vor der Pause eine Reihe zum Teil hochkarätiger Chancen. Vor allem über die rechte Seite brachen die Rothemden über Gutta Luise Wille immer wieder durch. Julia Marinowski und Sandra Weihmann hatten jeweils zweimal die Führung auf dem Fuß, zwischen den zwei Inter-Möglichkeiten aus der Anfangsphase war bereits Lena Worsch mit einem Heber gescheitert. „Wir hätten schon vor der Pause die Dose öffnen müssen, haben uns aber in den jeweiligen Situationen falsch entschieden“, konstatierte Oliver Hartrampf nach der Partie.
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Gen Ende der ersten Schicht hatte Unions Coach die letzte Reihe seines Teams von vier auf drei Spielerinnen reduziert. Nach dem Seitenwechsel schlug sich das in noch mehr Sturm und Drang nieder. Dem wachsenden Druck entsprang dann die erste von zwei kniffligen Szenen. Eine Köpenicker Flanke von der rechten Seite sprang der eingewechselten Lea Gleisberg an die Hand: Elfmeter, Annika Mahlau verwandelte zur Führung (72.). Kassarnig empfand die Entscheidung ungerechtfertigt, Hartrampf war sich sicher: „Kann man geben!“. Unzweifelhaft war für beide Trainer allerdings dann die Abseitsstellung, aus der Marinowski das 0:2 erzielte (85.). Ihr gelang auch per Heber das 0:3 in der Schlussminute nach kluger Vorarbeit von Vanessa Baugatz.

Für Hartrampf ging der Sieg ob des Chancenübergewichts voll und ganz in Ordnung, Inter habe in der zweiten Hälfte erst in der Nachspielzeit den ersten Torschuss verbucht. „Aber sie haben uns das heute richtig schwer gemacht“, so der Union-Coach. Kassarnig war mit dem Auftritt seines Teams hoch zufrieden. Die taktische Marschroute sei aufgegangen und in Sachen Leidenschaft und Laufbereitschaft sei seiner Mannschaft schon gar kein Vorwurf zu machen. Der bisherige Verlauf der Saison – gegen Bero unterlagen die Schönebergerinnen mit 1:3 und bei Concordia stand am Ende ein unglückliches 3:3 zu Buche – macht den Inter-Coach eher semi-glücklich. „Aber es wird. Wir hatten sehr viele Neuzugänge einzubauen, aber so langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen und unsere Maschinerie beginnt langsam zu laufen.“

Laut Kassarnig hätten sich seine Mädels schon kurz nach dem Abpfiff bereits auf das kommende Spiel beim BSV GW Neukölln eingeschworen und gefreut. „Dort wollen wir auf jeden Fall punkten. Ab jetzt geben wir so richtig Gas!“, kündigte er an.





FC Inter – Eiserne Ladies II 0:3 (0:0). Inter: McCormack, Halfenberg, Hoffmann, Pogatschnigg (81. Borck), Robinson, Höntze (81. Jüterbock), Ghebraselasie (90. Saad), Mende (90. Kundt), Grote (67. Gleisberg), Fiedler, Herbst. Union: Schulz, Marinowski, Wille, Stöckert (46. Baugatz), Gutta (88. Henschel), Weihmann (75. Füchsel), Worsch, Mahlau, Ziegelt (64. Wilknitz), Gierth, Schwoche (64. Wendling). Tore: 0:1 Mahlau (72. HE), 0:2, 0:3 Marinowski (85., 90.). Schiedsrichter: Muhammed Balmum. Zuschauer: 50.
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