von Matthias Vogel
Wenn die Regionalliga Nordost der Frauen am Sonntag wieder Fahrt aufnimmt, geht es für wenigstens drei Clubs um das nackte Überleben. Einer davon ist der FC Erzgebirge Aue, der mit sieben Zählern und dem schlechtesten Torverhältnis am Tabellenende steht. Weil Blau-Weiß Hohen Neuendorf und der Bischofswerdaer FV bislang auch nicht mehr Punkte verbucht haben, ist die Hoffnung der Sächsinnen auf den Klassenerhalt allerdings noch quicklebendig.
„Glück auf!“, lautet der Schlachtruf der Veilchen vor dem Spiel. Laut Wikipedia entstand er im 16. Jahrhundert, die Bergmänner des Erzgebirges riefen ihn sich bei der Ablösung zu, wenn die alte Schicht ausfuhr, und bevor sie ihre Pickel in die Wand wuchteten. Damals war davor nämlich nicht klar, ob das Schuften mit Ertrag belohnt wurde. „Glück auf!“ war eine Einkürzung von „Ich wünsche Dir Glück, tu‘ einen neuen Gang auf!“.

Die Fußballerinnen müssen zwar kein Erz abbauen, aber hart wird das Unterfangen Klassenerhalt allemal. Und einen neuen Weg müssen sie auch finden. Nach Auffassung von Spartenchef Uwe Wappler habe es in der Vorrunde an der richtigen Spielidee gefehlt. Viele Stellschrauben hatten er und Trainer Alexander Zamzow nicht, an denen sie während der Winterpause hätten zwirbeln können. Der nächste starke Jahrgang aus der eigenen Jugend stößt erst in zwei Jahren zu den Frauen und wenn es um Neuzugänge geht, graben dem FC Erzgebirge Aue in einem ohnehin überschaubaren Einzugsgebiet die beiden Landesligisten DFC Westsachsen Zwickau im Nordwesten und der Chemnitzer FC im Nordosten das Wasser ab.
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In Candy Ullmann, Lilly Vogel und Lisa Friedrich ergänzen fortan drei Spielerinnen aus der Zweiten den dünnen Regionalliga-Kader. Im letzten Test vor dem Liga-Alltag bezwang Aue den Absteiger der vergangenen Saison 1. FFC Fortuna Dresden mit 3:0, dabei habe die Elf trotz einige fehlender Kräfte schon sehr gut gespielt, so Wappler.

Mit Kampfgeist und Zusammenhalt soll Aue die Kuh noch vom Eis schieben. In der Hinrunde hatte man schon ein wenig mehr als die sieben Zähler ausgerechnet. „Gegen den 1. FFC Erfurt und den SV Eintracht Leipzig-Süd wollten wir punkten, waren aber zu verkrampft“, sagt Wappler. Zum Kampfgeist wünsche er sich daher für den Rest der Rückrunde auch ein wenig mehr Lockerheit.
Zum Auftakt ein „absolutes Schlüsselspiel“
Eigenschaften, die gleich im ersten Spiel am Sonntag, 1. März, auf dem Kunstrasen des Erzgebirgsstadions, verlangt sind. Der direkte Konkurrent im Abstiegskampf, Blau-Weiß Hohen Neuendorf, gastiert. Die Kugel rollt ab 14 Uhr. „Ein absolutes Schlüsselspiel“, stellt Wappler fest. Na dann: „Glück auf!“
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