Phase 2: Jetzt gilt’s!

von Matthias Vogel

Spandau. Wir kramen ihn noch einmal raus, den Plan von Thomas Winzer. Innerhalb von einer halben Dekade wollte der Coach der Spandauer Kickers mit seinen Mädels um die Meisterschaft der Berlin-Liga mitspielen. Das zweite Jahr ist zur Hälfte vorbei und die Kickers taumeln im Abstiegskampf umher. Deshalb bündelt Winzer alle Kräfte, um keinen Rückschlag in seinem perspektivisch angelegten Konzept zu erleiden.

Für den Trainer der Orange-Hemden liegen die Gründe für den 13. Tabellenplatz nach der Vorrunde auf der Hand: „Hinten nicht stabil, vorne nicht effektiv genug.“ An vorderster Front sei Sturm-Ass Sarah Tiede, wenn einsatzbereit, meist alleine auf weiter Flur gewesen. „Das muss alles anders werden, wollen wir den Abstieg vermeiden.“ Rot ist der aktuelle Rang im Tableau hinterlegt, zwei Punkte fehlen auf den ersten Nichtabstiegsplatz, auf dem Lichtenberg 47 rangiert.

Sich durchsetzen, die Nase vorne haben, das wollen die Mädels von SpaKi in der Rückrunde der Berlin-Liga. Foto: Matthias Vogel

Um das Schlimmste zu verhindern, hat Winzer an allen möglichen Stellschrauben gedreht. Er hat Caro Stern und Raquel Brauckhoff dazu überredet, vom Rücktritt zurückzutreten, hat die bewegliche und torgefährliche, aber leider in der Ferne studierende Lea Teutenberg bekniet, in der Rückrunde häufiger aufzulaufen – und er hat den Trainerstab erweitert. In Dean Tomczak hat er einen Torwart-Trainer gefunden, „endlich“, sagt er. Für das Training auf dem Feld unterstützen ihn künftig Heiko Ladinig, bisher U15-Trainer bei TeBe, und Rene Marchand.

Fehler hat Kickers-Coach in der Hinrunde genug gesehen. Jetzt zählt es, an den Defiziten zu arbeiten. Foto: Matthias Vogel

Neues Spielerinnen-Material bekommt er auch: Von Stahl Brandenburg kommt die junge Verteidigerin Caitlyn Baade, in Helena Meinecke kehrt ein SpaKi-Gewächs nach sieben Jahren Kiel-Exil zurück nach Spandau, eine schnelle Außenspielerin. Und dann wechselt noch Deborah Helmke vom 1. FFV Spandau zu den Kickers. Wermutstropfen des Personalkarussells: Die erst zur laufenden Saison anheuernde Torhüterin des VfL Wolfsburg Yasmin Rösicke beendete zur Winterpause aus beruflichen Gründen ihre Karriere.

Die Weichen sind also gestellt. Winzer weiß um das Potenzial seiner Mannschaft, zu gern dürfte er sich an das 2:2 gegen das Schwergewicht Union II erinnern. „Leider haben wir zu selten gezeigt, was wir können“, sagt der Trainer des Aufsteigers. Bevor es losgeht mit der Mission, den Fünf-Jahres-Plan von Winzer einzuhalten, steht eine Woche vor dem ersten Spieltag der Rückrunde noch ein Test gegen den zweiten Anzug des Regionalligisten SFC Stern 1900 auf dem Programm, zuhause auf dem neuen Kunstrasen.

Saskia Walter gehört neben Sarah Tiede noch zu den torgefährlicheren Spandauer Spielerinnen. Auch sie ließ in der Hinrunde zu viele Chancen ungenutzt. Foto: Matthias Vogel

Der Klassenerhalt werde kein Zuckerschlecken, sagt der Coach. „Das wird hart.“ Er glaube nämlich, dass sich auch die anderen Kellerkinder noch längst nicht abgeschrieben hätten. Gleich zum Auftakt des Restprogramms kommt es für die Winzer-Truppe zu einem wegweisenden Spiel: Sie gastiert am Sonntag, 9. Februar, um 14.30 Uhr beim direkten Konkurrenten Lichtenberg.

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von Anders Noren.

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