Staaken. Pünktlich zum Ende der Vorrunde der Frauen-Berlin-Liga hat Stephan Illmann seinen Job als Trainer des SC Staaken hingeworfen. Nachfolgerin ist Janine Köhler, die bis dato die sportlichen Geschicke des Bezirksligisten FFC Berlin 2004 lenkte. Ihr Ziel mit dem neuen Team: Zehn Punkte mehr holen als in der Hinserie.
Damit läge das Team, das im Aufstiegsjahr die Meisterschaft feierte, damit gleich in den Aufzug in die nächsthöhere Etage eingestiegen und dann in der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga am FC Phönix Leipzig gescheitert war, bei 54 Punkten. Hätte es der Club aus dem Bezirk Spandau damals geschafft, den dritten Aufstieg in Folge zu wuppen, wäre Köhler vermutlich nicht am Ruder – wenigstens ein Jahr Regio hätte sich der ehrgeizige Illmann wohl nicht nehmen lassen. So ist sie es aber und sie muss nach eigener Einschätzung jetzt erst einmal die Scherben zusammenklauben, die seit der Niederlage gegen Phönix auf dem Trainingsgelände liegen. „In erster Linie muss mal wieder Ruhe einkehren hier“, findet sie.

Indirekt bestätigt sie damit den Eindruck, den der Berliner Meister in der Vorrunde ohnehin hinterlassen hatte. Irgendetwas schien im Argen, die mit toll ausgebildeten Spielerinnen gespickte Truppe wirkte lustlos, ließ selbst gegen mittelmäßige Teams Federn. Die Folge lässt sich jetzt in der Tabelle ablesen: Mit 22 Punkten steht der SC auf dem achten Platz, weit entfernt von der Musik. Ein weiterer Beleg für mächtig Sand im Getriebe: Shari Dittrich, zu Saisonbeginn vom 1. FC Union Berlin zu Staaken gewechselt, und Stürmerin Messalina Ebel verließen den Verein in der Winterpause in Richtung Borussia Pankow. Auch Ebels Vater hörte auf, er war als Co-Trainer aktiv. Offenbar hatten sich zwei Lager gebildet. Oder anders: An Illmanns Stuhl war gesägt worden.
Schnee von gestern. Gerüchten, der SC würde nun zerfallen oder vier Stammspielerinnen würden zum vom Abstieg bedrohten FC Internationale abwandern, widersprach Janine Köhler bei der Vorrunde der Berlin-Liga zu den Hallenmasters am vergangenen Wochenende. „Die Spielerinnen, die hier heute am Ball waren, bleiben alle da. Es stimmt: Vanessa Fiedler wechselt zu Inter. Und ein oder zwei Spielerinnen verlassen ebenfalls den Verein. Allerdings standen die eher in der zweiten Reihe.“
Eine Niederlage um den Aufstieg zu verdauen, braucht Zeit
16, 17 Spielerinnen hat Köhler jedenfalls noch im Kader, inklusive der Leistungsträgerinnen Pia Feldhahn, Kimi Stegermaier, Julie Illmann, Maxi Woelke, Sarah Scheel oder Lina Albrecht. Qualität ist also zur Genüge da. Es gilt aber, das Ensemble von Einzelkönnerinnen auch als Orchester wieder amtlich zum Fideln zu bringen. Dass die Pleite im Aufstiegs-Match Folgen haben würde, kommt für die 31-jährige Trainerin, die vor ihren drei Kreuzbandrissen bei TeBe Berlin in der Zweiten Bundesliga kickte, nicht überraschend. „So etwas zu verdauen, braucht Zeit. Und dass die bei einem Team mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren eher länger ist, versteht sich.“
Ruhe rein bringen, das Team und seine einzelnen Bestandteile stärken, das ist die Aufgabe, die sich Köhler gestellt hat. Ansprüche hat sie freilich dennoch. Mit den geplanten 54 Zählern läge ihr neues Team vermutlich auf dem vierten oder fünften Platz. „Und dann will ich in der kommenden Saison wieder ganz vorne mitspielen“, so Köhlers Plan.
Hallo, diesmal schlecht recherchiert, hier stimmen einige Punkte nicht schade vielleicht nächstes mal besser nachfragen