Viktoria unter Druck

von Matthias Vogel

Da ist es wieder, das Bezirks-Derby auf Regionalliga Niveau! Die Frauen des Steglitzer FC Stern 1900 erwarten am heutigen Sonntag, 12. Mai, den Tabellenzweiten aus Lichterfelde, den FC Viktoria 1889 Berlin. Es geht um viel Prestige und zumindest für die Viki-Girls auch um die Punkte: Etwas anderes als ein Dreier im Gepäck auf der fünf Kilometer langen Rückreise, und die Rießler-Elf könnte das Titelrennen abhaken.

Gestern noch standen Sterne-Coach Harald Planer und Roman Rießler noch zusammen auf dem Platz: Mit der Ü32-Verbandsliga-Mannschaft des SFC Stern landeten sie einen 6:2-Kantersieg über den SC Borsigwalde. Das verbindet natürlich und in der Tat pflegen Torwart Planer und „Achter“ Rießler ein freundschaftliches Verhältnis. Wie immer in den zahlreichen Duellen ihrer Frauen-Teams ruht das auch heute ab 14 Uhr für 90 Minuten. Nicht, dass die beiden je ihre gute Kinderstube vergessen würden, aber geschenkt wird sich nichts.

Viktorias Goalgetterin Beslinda Shigjeqi (re.) präsentierte sich jüngst in guter Form, hier wird sie von Sterns Zweikampf-Tier Sonja Goll verfolgt. Foto: Matthias Vogel

Planer plagen wieder einmal personelle Sorgen, nur ein Sternchen wird auf der Auswechselbank Platz nehmen. Im Hinterkopf hat er sicher noch den Wunsch, einmal einen Vertreter der Top-Five der Liga zu ärgern. Und wenn das im Derby gelänge, hätte er sicher nichts dagegen. Dafür müsse seine Truppe sich aber anders präsentieren als etwa zuletzt gegen Union. „Wenn wir wir wieder 0815-Fußball spielen, werden wir auch gegen Viktoria keine Chance haben“, so Planer. Überraschend soll Stern kicken und ins Risiko gehen. „Wir haben uns schon etwas überlegt, das Umsetzen ist dann natürlich eine andere Sache.“ Ein großes Plus für seine Mannschaft sieht Planer in der aktuellen Tabellenkonstellation: „Viktoria hat den Druck, wir können befreit aufspielen.“

Innenverteidigerin oder doch lieber Sechser? Viki-Coach Roman Rießler war sich noch nicht sicher, welche Rolle Dauerbrenner Jessica Purps bekleiden soll. Foto: Matthias Vogel

Wie gesagt, Viktoria braucht einen Sieg. Einen Zähler rangiert Himmelblau hinter Eisern Union, und das Team aus Köpenick gastiert heute beim Absteiger 1. FFC Fortuna Dresden. Rießler hat bis auf Franziska Schulte und abgesehen von den Langzeitverletzten alle an Bord, wie er gegen Stern spielen lassen wird, darüber war er sich noch nicht ganz sicher. „Wichtig ist, dass wir die das schnelle Umschaltspiel von ihnen unterbinden. Schnell ins Gegenpressing kommen, heißt die Devise. Und dann nach der Balleroberung Lücken im ungeordneten Deckungsverbund ausnutzen.“ Auch wenn Stern im Niemandsland der Liga steht, wird Rießler seine Schützlinge davor warnen, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Derbys haben immer einen ganz eigenen Charakter und die Vergleiche mit Stern waren immer heiß umkämpft.“

Für Sterner Tempo auf der Außenbahn sorgt Katharina Göttfried. Foto: Matthias Vogel

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