Im Pokal stehen sich heute Abend zwei absolute Top-Teams der Berlin-Liga gegenüber
von Matthias Vogel
Im Viertelfinale des Polytan-Cups der ersten Mannschaften treffen heute, 13. Februar, die beiden ambitionierten Berlin-Ligisten Türkiyemspor Berlin und SC Staaken aufeinander. Ausgerechnet! Das Hinspiel der Serie ging am Grünen Tisch an die Kreuzbergerinnen, seither knistert die Luft zwischen den beiden Rivalen. Um 19 Uhr ist Anpfiff auf dem Kunstrasenrechteck an der Blücherstraße.
Kreuzberg. Eine Viertelstunde vor Schluss passiert es im Vorrundenvergleich, beim Stande von 1:1: Staakens Vanessa Fiedler rauscht nach einem Faul im Fallen mit dem Jochbein an Aylin Yarens Knie und bleibt regungslos liegen. Aufregung, Rettungswagen, Spielabbruch – das Duell wird von der Staffelleitung mit 6:0 für Türkiyemspor gewertet. Nach Staakens Einspruch sieht es zunächst nach einer Neuansetzung der Partie aus, schließlich lässt das Sportgericht jeglichen Protest verstummen, Staaken hat offenbar eine Kickerin eingewechselt, die nicht auf dem Spielbericht stand. Was nun nach den gegenseitigen Beschuldigungen in den sozialen Medien und einem halben Jahr festgehalten werden kann: Zum Glück ist Vanessa Fiedler wieder wohlauf, doch die beiden Teams sind sich alles andere als grün. Und: Der SC Staaken überwinterte trotz der Wertung auf dem Platz an der Sonne, Türkiyemspor rangiert aktuell auf Platz drei der Berlin-Liga. Jetzt treffen sie im Prestige trächtigen Polytan-Cup aufeinander und beide Trainer sind bemüht, die Partie als „ganz normales Fußballspiel“ zu deklarieren.

„Wir stehen zum ersten Mal im Viertelfinale, jetzt hat der Wettbewerb auch einen hohen Stellenwert für uns“, sagte Türkiyemspor-Coach Murat Dogan. „Es wird schwer, weil Staaken ein tolles Team hat, aber es wäre schon gut, mal einen Titel für die Frauenabteilung unseres Vereins zu holen.“ Dogans Gegenüber Stephan Illmann will ebenfalls keinen Bezug zum Hinspiel hergestellt haben: „Ein ganz normales, wenn auch spannendes Fußballspiel. Beide Mannschaften wollen weiter, eine fliegt raus, so einfach ist das.“ Friede, Freude, Eierkuchen? Kaum, man kann die Rivalität spüren, durch das Telefon hindurch.

Weder Dogan noch Illmann können aus dem Vollen schöpfen. Bei Türkiyemspor fehlt Leistungsträgerin Aylin Yaren, die in ihrer Funktion als Freestylerin in Indien weilt. Der Königstransfer – Hülya Kaya wechselte vom Regionalliga-Spitzenreiter FC Viktoria 1889 nach Kreuzberg – wäre zwar spielberechtigt, ist aber noch verletzt. Staaken fehlen nach Illmanns Angaben „einige Urlauberinnen“. Egal. Es ist sowieso angerichtet. Jetzt braucht es nur noch jede Menge Gäste, die den fußballerischen Leckerbissen konsumieren wollen.
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