Platz zwei zementiert
* Eiserne Ladies schlagen dritten Mitbewerber in Serie

von Matthias Vogel

Dank einer laut Trainer Falko Grothe „unglaublichen Laufleistung“ und einem taktisch sehr disziplinierten Spiel haben die Frauen des 1. FC Union Berlin den dritten Verfolger in Serie in die Schranken verwiesen. Die Elf aus Köpenick kehrte mit einem 2:0-Sieg vom Auswärtskick bei RB Leipzig zurück.

Leipzig. Rundum zufrieden war Grothe mit dem Auftritt seines Teams. Vor allem die Art und Weise, wie es nach der frühen 2:0-Führung die Partie führte, imponierte ihm. „Um die 15. Minute herum war es RB einmal gelungen, hinter unsere letzte Reihe zu kommen, das war gefährlich und zum Glück ging der Lupfer über Torhüterin Monique Eichhorn am Tor vorbei. Danach haben wir den Gegner von unserem Kasten weg gehalten. Er kam bestenfalls zu Fernschüssen oder hat es mit Flanken aus dem Halbfeld probiert. Und die waren allesamt sichere Beute von Eichhorn“, berichtete der Coach. „Sie war heute ein ganz starker Rückhalt.“

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Kapitänin Marie Weidt drehte eine Ecke auf den Kopf von Greta Budde: 0:1. Foto: Matthias Vogel

Der frühe Komfort einer Zwei-Tore-Führung spielte den Hauptstädterinnen in die Karten. Nach einer Ecke von Marie Weidt traf Greta Budde per Kopf zur Führung (13.). Charleen Niesler erhöhte auf 2:0. Im Anschluss an eine abgewehrten Flanke aus dem Halbfeld eroberte sich Union an der Strafraumkante sofort den zweiten Ball, Unions Allrounderin bekam die Kugel durchgesteckt und bugsierte sie mit dem ganz langen Bein über die Linie. Kurz vor der Pause hätte Marta Stodulska schon den Deckel drauf machen können, als Josephine Alswede am Ende eines schnell vorgetragenen Konters vom rechten Flügel aus mustergültig hinter die Kette drehte, Stodulska den Ball mit dem ersten Kontakt an ihrer Gegenspielerin vorbeispitzelte, im Abschluss aber scheiterte (40.).

Die zweite Hälfte war arm an sportlichen Höhepunkten. Union verdichtete die Räume geschickt und RB fand kein Mittel dagegen. Statt Torraumszenen bekamen die Zuschauern nun eine zunehmend ruppiger werdende Partie zu sehen, sehr zum Unverständnis von Grothe: „Von der Leipziger Trainerin und eines Betreuers wurde sehr viel Gift auf die Leipziger Spielerinnen übertragen. Absolut unnötig und inakzeptabel.“ Geholfen hat es auch nicht, selbst in Überzahl gelang RB der Anschlusstreffer nicht. Josephine Bonsu hatte in ein und derselben Szene erst gelb und dann gelbrot gesehen (82.). Die zweite Verwarnung kassierte sie wegen eines Zwiegesprächs mit der Unparteischen. Bonsu war unzufrieden wegen der ersten, und zwar mit Recht, wie Grothe findet. „Es gab Freistoß für RB, sie geht weg vom Ball und die Leipzigerin schießt ihr von hinten an die Wade. Warum es dafür gelb geben soll, erschließt sich mir nicht“, sagte Grothe.

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Allrounderin Charleen Niesler markierte das vorentscheidende 2:0. Foto: Matthias Vogel

Drei Siege gegen drei Mitstreiter um den Posten von Viktorias ärgstem Verfolger – die Bilanz der Eisernen Ladies zur Winterpause kann sich sehen lassen. Zwar fehlen ihnen auf den Branchenführer fünf Punkte, dafür haben sie durch ihre Siegesserie die Distanz auf Tabellenplatz drei auf sieben Punkte ausgebaut.


RB Leipzig – FC Union Berlin 0:2 (0:2). Eiserne Ladies: Eichhorn, Stodulska (83. Gierth), Görsdorf, Weidt, Bonsu, Ahlswede (73. Zander Zeidam), Niesler, Schrey (89. Schindler), Götz, Radloff, Budde. Tore: 0:1 Budde (13.), 0:2 Niesler (30.). Schiedsrichterin: Judith Köttig. Zuschauer: 80.

Titelbild (Matthias Vogel): Innenverteidigerin Nathalie Götz und ihre Kolleginnen ließen kaum Chancen der Leipzigerinnen zu.

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von Anders Noren.

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