von Matthias Vogel
Nach einer seltsamen, ausgeglichenen ersten Hälfte drehten die Mädels des BSV Grün-Weiß Neukölln im Berlin-Liga-Match gegen den zweiten Anzug von FC Viktoria 1889 Berlin nach der Pause böse auf und siegten mit 4:1 (1:1). Mit dem Dreier hält die Sengstock-Elf Kontakt zu den oberen Mittelfeldplätzen und Viktoria auf Distanz.
Neukölln. Gut startete Viktoria in die Partie. Antonia Päpke engte die Kreise von Neuköllns Spielgestalterin Alina Kapheim wie geplant weitgehend ein, die Zweikämpfe wurden beherzt geführt und deshalb kam Grün-Weiß nicht so recht ins Spiel. Als dann auch noch Antje Sawallisch nach einer Ecke am kurzen Pfosten auftauchte und den Ball rechts in die lange Ecke bugsierte (10.), schwante dem Neuköllner Anhang schon Ungemach. Unbegründet. Viktoria unterliefen nämlich in der Folge im Spielaufbau zu viele grobe Patzer, Neukölln wurde stärker.

Nach einer Ecke klärten die Lichterfelderinnen dann nicht konsequent, und Chantal Brück nutzte ihre zweite Möglichkeit in dieser Szene zum Ausgleich (13.). Aus zehn Metern jagte sie die Pille in die rechte untere Ecke, als wolle sie sagen: „So jetzt reicht es mir aber mit dem Gestochere!“ Neukölln hatte in der ersten Hälfte vielleicht etwas mehr von einem etwas seltsam geführten Kick. Beide Teams brachten Ball und Gegner nie so richtig weg vom eigenen Tor, wenn er es denn mal belagerte. Wenn den Viki-Girls die flache Spieleröffnung misslang, wurde halt minutenlang vor ihrem Gehäuse gespielt, wenn nicht, war für sie plötzlich auch genug Platz, um sich vor dem GW-Kasten einzunisten.
Und genau das änderte sich mit dem Wiederanpfiff. „Ich habe ihnen gesagt, sie müssen nicht nur an vorderster Front Druck machen, sondern durchschieben und auch dahinter eng an den Gegenspielerinnen dran sein. Das haben sie ganz gut gemacht dann“, sagte Sengstock. So gut jedenfalls, dass Viktoria kaum noch aus der eigenen Hälfte kam und keine Torchance mehr hatte – im Gegensatz zum BSV: Flanke von links, Brück netzt per Kopf ein (67.), Flanke von rechts, Brück köpft den Ball vom zweiten Pfosten in Richtung lange Ecke, Viona Canning geht auf Nummer sicher und wuchtet den Ball aus nächster Nähe zum 3:1 ins Tor (78.). Zwei Minuten später wird Canning im Strafraum das Bein gestellt: Elfmeter. Laura Lück scheucht Chantal Brück vom Punkt und verwandelt zum 4:1 (80.).
Viki-Coach Roman Rießler: „Das hat mir nicht gefallen!“
Die Viki-Girls waren restlos bedient. Und deshalb gab es von ihnen auch keine Offensivaktion zu sehen, nachdem Lück in der Schlussphase wegen Beleidigung einer Gegenspielerin vom Platz geflogen war. „Aufgrund der zweiten Hälfte war der Sieg verdient“, stellte Sengstock fest. Sein Gegenüber Roman Rießler konnte nicht widersprechen: „Hat mir nicht gefallen, wie wir uns in der zweiten Hälfte präsentiert haben. Wir haben keinen Zweikampf mehr gewonnen. Päpke und Julia Grünky ausgenommen, war das wirklich enttäuschend.“
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