Nichts zu holen
* Kantersieg - SFC Stern 1900 eine Nummer zu groß für den BSC Marzahn

von Matthias Vogel

Nichts war es mit dem angestrebten Punkt in Steglitz. Alle Träume des BSC Marzahn platzten in den ersten 45 Minuten des Spiels beim SFC Stern 1900 wie Seifenblasen. Die Abwehr war gegen die sehr variabel angreifende Planer-Elf überfordert, am Ende siegte Stern mit 7:0 (4:0).

Steglitz. „Es reicht hinten und vorne nicht“, sagte eine abgekämpfte Stefanie Henke nach dem Spiel. Die linke Flügelspielerin des BSC Marzahn hat ihre größten Stärken sicher in der Offensive, konnte aber an diesem Tag nicht großartig vor dem Tor des Gegners auftauchen – zu groß war die die Dominanz des Gastgebers, zu sehr war sie in der Defensive gebunden.

Nicole Schröder gelingt der zweite Hattrick in dieser Saison

Genau acht Minuten dauerte es, das musste sie das erste Mal zusehen, wie ihre Torhüterin Josefine Westphal hinter sich greifen musste. Katharina Göttfried war rechts durchgebrochen und hatte flach und scharf in den Strafraum gepasst. Dort knallte Nicole Schröder die Plastikkugel aus sechs Metern Entfernung über die Linie. Westphal, eigentlich Torwarttrainerin beim BSC, hatte keine Chance. Überhaupt war die Entscheidung, sie für die fehlende Stammtorhüterin Cecilia Kuntz zwischen die Pfosten zu stellen, eine gute. Westphal hielt was zu halten war, ohne ihre starken Paraden wäre das Debakel noch höher ausgefallen. Auch beim 2:0 traf sie keine Schuld. Emina Wacker war mit dem Ball am Fuß aus dem linken Mittelfeld angetreten, ließ sicher drei, vier Marzahnerinnen mit ihrem Hochgeschwindigkeitsdribbling alt aussehen und passte von links nach innen. Diesmal veredelte Jaqueline Behrends den Sterner Angriff – es war die spiegelverkehrte Kopie des ersten Treffers (15.). Schröder schnürte dann noch einen feinen Doppelpack – ein Schuss schlug unter der Latte ein, der andere flach – 4:0.

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Nicole Schröder (am Ball) erzielte drei Treffer und war auch sonst ein ganz großer Aktivposten im Sterner Spiel. Foto: Matthias Vogel

Damit führte sie die Entscheidung schon zur Pause herbei. Besonders bitter schmeckte dem BSC das vierte Sterner Tor, fiel es doch nur Sekunden nach dem Marzahn den ersten ernst zu nehmenden Angriff gefahren hatte. Ein Solo von Astrid Pankow hatte die Steglitzer Schlussfrau Nicole Bartholdi prima entschärft. Pankow kam noch mal an den Ball und legte an die Strafraumkante zurück, Bartholdi war aber schon wieder auf den Beinen und konnte auch den Schuss von Paula Schöber parieren. Aus dem Hoffnungsschimmer wurde flugs Resignation, als Schröder mit dem anschließenden Konter ihren Hattrick perfekt machte.

Stern lässt den Gang drinnen

„Normaler Weise sind bei einem solchen Vorsprung keine Tore mehr von uns zu erwarten“, hatte Stern-Sprecherin Sophia Skuratowicz zu Beginn der zweiten Hälfte noch vermutet. Doch sie irrte sich, sehr zu ihrem Vergnügen. Stern schaltete nämlich keineswegs zurück. So kam Jaqueline Behrends zu ihrem zweiten Torerfolg, nach dem Schröder sie mit einem Lupfer über die Abwehr überraschend blank gespielt bekam (59.). Emina Wacker schraubte das Resultat mit zwei blitzsauberen Treffern (70., 85.) rauf, was Skuratowicz besonders freute: „Sie hatte zuletzt ein bisschen Pech vor der Kiste.“

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Emina Wacker schießt, Paula Schöber blockt. Marzahns Abwehrbemühungen hatten etwas von Schwerstarbeit. Foto: Matthias Vogel

Das Ergebnis war letztlich auch in dieser Höhe verdient. Bemerkenswert, dass Marzahn bis zum Schluss alles in die Waagschale warf. Das nötigte allen Aktiven und Zuschauern Respekt ab, bescherte ihnen aber auch eine Schrecksekunde. Jaqueline Behrends hatte in der Schlussphase ihren Alleingang mit einem Schuss an Westphal vorbei gekrönt. Der Ball wäre über die Torlinie gekullert, hätte ihn die ohnehin sehr emsige Alina Cibusch nicht mit letztem Einsatz noch von der Linie gekratzt. Die Innenverteidigerin rauschte anstatt des Balls ins Netz und und blieb dort regungslos liegen. Sie konnte nach kurzer Behandlungspause aber weiterspielen.

Aufgeben ist nicht!

Cibuschs Engagement passte zu dem, was Stefanie Henke nach dem Spiel auch noch sagte: „Ich bin schon traurig, aber das wird schon noch. Unsere Einstellung passt ja. Wir werden auf jeden Fall weiter kämpfen.“


SFC Stern 1900 – BSC Marzahn 7:0 (4:0). Sterne: Bartholdi, Gierig (46. Sange), Klatte, Lux, Schwabe (77. Armanious), Wacker, Sohr, Goll, Behrends, Schröder, Göttfried (71. Schleicher). Marzahn: Westphal, Wegner, Rasche, Cibusch, Mundstock, Elezi, Schöber, Henke, Biele, Kampe, Pankow. Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Schröder (8., 37., 39.), 2:0, 5:0 Behrends (14., 59.), 6:0, 7:0 Wacker (70., 85.). Schiedsrichterin: Sabrina Frischmuth. Zuschauer: 30.

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