Kaya-Gala bei Viktoria-Sieg
Stürmerin gibt die entscheidenden Impulse beim 2:1 gegen unbequeme Leipzigerinnen

Mit einem 2:1-Sieg im Topspiel gegen RB Leipzig haben die Fußballerinnen des FC Viktoria 1889 Berlin ihre Ambitionen in der Regionalliga Nordost untermauert. Auch als es heiß herging, behielt die Rießler-Elf ihre Ruhe. 

Lichterfelde. Mittlerweile darf es gesagt werden: Die Viki-Girls haben einen Traumstart in die neue Saison erwischt. Der dritte Sieg im dritten Spiel hat sie aber auch an ihre Leistungsgrenze getrieben. RB Leipzig kickte konsequent hart an der Frau und schnell über die Flügel und dass sich seine Mannschaft davon zu keinem Zeitpunkt aus dem Konzept bringen ließ, ist das, was Trainer Roman Rießler am meisten beeindruckte. „RB war bissig und absolut ebenbürtig. Wir haben dagegen gehalten und sind auch nach dem Anschlusstreffer ruhig geblieben“, stellte er zufrieden fest.

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Anja Kähler erzielte das 1:0 für Viktoria. Foto: Matthias Vogel

Nach einer Viertelstunde rissen die Fans im Lichterfelder Stadion zum ersten Mal ihre Hände hoch. Anja Kähler hatte eingenetzt. Nicht alleine das Zählbare verzückte den Viktoria-Fanblock, auch die Entstehung des Treffers. Eyline Jakobowski hatte Hülya Kaya im Zentrum erspäht, angespielt und Kaya überlistete die letzte Leipziger Reihe mit einem Chip in den Lauf von Kähler, die den Ball trocken in der unteren, aus ihrer Sicht linken Ecke des RB-Gehäuses verstaute. Eine verdiente Führung, hatte doch kurz zuvor Julia Reh nach feiner Vorarbeit von Luisa Trapp nur den Außenpfosten getroffen. In der Folge entwickelte sich eine rassige Partie, Rießlers Wertung zur Pause fiel so aus: „Drei Großchancen für uns, eine für Leipzig.“

Dämpfer zur rechten Zeit

Es lag in der Natur der Dinge, dass Leipzig dann alles in die Waagschale warf, um das Top-Duell noch für sich zu entscheiden. Ein Dämpfer musste her und den schraubten Dilara Agac und Kaya auf die Leipziger Angriffstrompete. Agac drehte eine Ecke auf den zweiten Pfosten, Kaya köpfte ein (62.). „Danach war die Moral von RB ein wenig gebrochen“, sagte Rießler. Eine Viertelstunde vor Schluss erhielt die Hoffnung der Gäste noch einmal Nahrung, Franziska Schulte brachte eine Leipzigerin regelwidrig in der Box zu Fall, den fälligen Strafstoß konnte Viki-Keeperin Inga Buchholz zwar parieren, im Nachschuss versenkte Marie-Luise Herrmann den Ball aber doch: 2:1 (75.). Die letzte, hitzig geführte Viertelstunde überstand Viktoria schadlos und grüßt deshalb in der Regionalliga Nordost weiterhin mit einem breiten Grinsen vom Platz an der Sonne.

Ein dickes Lob erhielt Buchholz von ihrem Coach: „Sie bekommt in dieser Saison bislang wenig zu tun, aber wenn sie gebraucht wird, glänzt sie mit wirklich starken Paraden.“ Bezüglich der aktuellen Begegnung spielte Rießler damit auf eine Szene beim Stand von 2:0 an, als Inga Buchholz einen brandgefährlichen Distanzschuss der Leipzigerinnen aus dem Winkel fischte. Ansonsten hätten aus einer starken Mannschaftsleistung Kapitänin Marlies Sänger und Hülya Kaya herausgeragt, letztere nicht nur wegen ihrer beiden Scorer-Punkte. „Hülya hat sich unglaublich in den Dienst der Mannschaft gestellt“, so Rießler.

Rießler stößt sich am Auftreten von RB Leipzig

So zufrieden der Viki-Trainer mit der Leistung seines Teams und natürlich dem Ergebnis war, so ungehalten gab er sich hinsichtlich des Verhaltens von RB Leipzig. „Das ganze Trainer-Team fordert laufend gelbe Karten für uns und versucht, den Linienrichter zu beeinflussen. Auf dem Feld unterbinden indes ihre eigenen Spielerinnen jeden unserer Angriffe mit unfairen und zum Teil grob unsportlichen Mitteln. Dilara Türk zum Beispiel hat Glück, unverletzt vom Platz zu kommen. Das ganze Auftreten strotzt vor Überheblichkeit. Die lassen sich offenbar vom Standing des Gesamtvereins blenden. Ich verstehe es nicht, das hätten sie gar nicht nötig.“


FC Viktoria 1889 Berlin – RB Leipzig 2:1 (1:0). Viktoria: Buchholz, Kähler (90.+1 Shigjeqi), Agac, Fandre, Reh (69. Türk), Kaya, Purps, Sänger, Schulte, Jakubowski, Trapp (90.+3 Eigenberger). Tore: 1:0 Kähler (15.), 2:0 Kaya (62.), 2:1 Herrmann (75.). Schiedsrichterin: Linda Kollmann. Zuschauer: 85.

 

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von Anders Noren.

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