von Matthias Vogel
Mit einem 7:0-Sieg haben sich die Viki-Girls am ersten Spieltag an die Tabellenspitze der Regionalliga Nordost geballert. Ein Muster ohne großartigen Wert, wie dem Fazit von Viktoria-Coach Roman Rießler zu entnehmen war.
Lichterfelde. Sieben auf einen Streich! Das liest sich, als ob sich die Viktoria fein säuberlich den Frust über das frühe Aus im DFB-Pokal von der Seele geschossen. Zumal genau in dem Vergleich mit dem Herforder SV (0:1) die Tormaschinerie der Himmelblauen lahmte. Aber Rießler war nach dem Sieg zum Start der Saison alles andere als zufrieden. „Der Gegner war nicht gut und wir haben 40 Minuten lang keinen guten Fußball gezeigt.“ Erwartungsgemäß tief stand der 1. FFC Fortuna Dresden – sehr, sehr tief. Und gegen diesen destruktiven Kontrahenten versäumte es Viktoria nach Angaben ihres Trainers, das Spiel schnell zu verlagern, das Dresdener Mauerwerk auseinander zu ziehen und so Lücken aufzureißen. „Darüber wird noch zu reden sein“, kündigte Rießler an.

Nussknacker waren also gefragt und die waren dann kurz vor der Halbzeit dann auch endlich zur Stelle: Eyline Jakubowski gewann im Mittelfeld einen Zweikampf und steckte die Kunststoffkugel durch die ausnahmsweise etwas aufgerückte Fortuna-Defensive für Marlies Sänger durch. Viktorias Spielführerin machte sich auf und davon, umkurvte Dresdens Torhüterin Katja Römmling und schob zur Führung ein (38.). Das zweite Tor für die Berlinerinnen durch Hülya Kaya (61.) machte einen Betriebsunfall gänzlich unmöglich. In den letzten zehn Minuten der Partie, als die Kräfte der Gäste nachließen, fielen die Tor dann wie reife Früchte.
Unter Umständen wäre es unangenehm geworden
Sieben Buden muss man erst einmal machen, das sieht Rießler schon auch so. Und ihm gefiel, das sein Team nach dem 1:0 diszipliniert blieb und die ausgegebene Marschroute – Flügelspiel, Flügelspiel und Flügelspiel – weiter zu befolgen, nur eben besser. Allerdings wurmte ihn nach dem Spiel die erste Halbzeit schon. „Es kam ja so weit, dass Dresden beim Stande von 0:0 mit einem Schuss aus 40 Metern die Latte traf. Zwar die einzige Chance, aber wenn der Ball rein gefallen wäre, hätte es unangenehm werden können. “ Bereits nach 25 Minuten brachte Rießler Louise Trapp für Julia Reh, die keinen guten Tag erwischte. „Von da ab lief es ein bisschen flüssiger“, berichtete er. Trapp gelang später auch ein Doppelpack.
Rießlers Manöverkritik folgte natürlich auch dem Hintergedanken, am kommenden Wochenende ein ganz anderes Kaliber vor der Brust zu haben. Dann empfangen die Viky-Girls nämlich den Meisterschaftsanwärter Magdeburger FFC. „Da sollten wir dann schon anders auftreten“, so Rießler.
FC Viktoria 1889 Berlin – 1. FFC Fortuna Dresden 7:0 (1:0). Viktoria: Buchholz, Nesges (66. Ahoki), Kleinfeld, Fandre, Heinrich, Reh (25. Trapp), Kaya (78. Eigenberger), Purps, Sänger, Schulte, Jakubowski. Tore: 1:0, 4:0 Sänger (38., 81.), 2:0 Kaya (61.), 3:0, 5:0 Trapp (79., 83.), 6:0 Jakubowski (87.), 7:0 Ahoki (90.). Schiedsrichterin: Patrizia Aylin Schütz. Zuschauer: 50.
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