Nesges soll es richten

von Matthias Vogel

Yeah! Es geht los! Frauenfußball in der Regionalliga Nordost. Die Euphorie beim FC Viktoria 1889 Berlin ist groß, auch wenn er zum Auftakt gerne eine weniger komplexe Aufgabe zu lösen gehabt hätte. Der 1. FFC Fortuna Dresden reist an. „Ein sehr unbequemer Gegner“, wie Coach Roman Rießler vor dem Anpfiff am Sonntag, 19. August, um 14 Uhr zu Protokoll gab.

Lichterfelde. Beide Teams haben die Hypothek des frühen Aus im DFB-Pokal im Gepäck, sie unterscheiden sich aber klar in ihrer Spielweise. Während Viktoria gerne das Spielgeschehen diktiert, sind die Dresdenerinnen darauf bedacht, daß Spiel des Gegners zu zerstören. „War zumindest in der vergangenen Saison so“, sagt Rießler. Das macht er durchaus mit Respekt, denn die Fortunen würden ihre Sache sehr diszipliniert machen, seien taktisch stets blendend eingestellt.

Wer oben mitspielen möchte, den darf das Programm einer vermutlich im Mittelfeld der Liga anzusiedelnden Mannschaft nicht schrecken. Tut es auch nicht. In diesem Fall macht es nur die eigene taktische Marschroute zur Bibel. „Wir müssen konsequent über die Flügel kommen“, fordert Rießler. „Und in der Mitte dann gestaffelt auf die Flanken lauern.“ Der erste Teil des Plans funktionierte gegen Herford im Pokal blendend, der zweite nicht. Die Viki-Girls ließen ein halbes Dutzend Großchancen ungenutzt.

Eine Stärke von Anna-Maria Nesges ist die Dynamik. Foto: Julia Haake

Für den Dreier muss sich das ändern und damit die Rede auf Anna-Maria Nesges kommen. Die Angreiferin präsentierte sich in Herford in bester Spiellaune und war auffallend lauffreudig. „Als sie vor einem Jahr von Blau-Weiß Beelitz kam, war sie sicher im Abschluss, aber nicht fit. Jetzt ist sie deutlich fitter, dafür fehlt ihr die Leichtigkeit vor der Kiste“, sagt der Trainer. „Aber das kommt wieder, da bin ich mir sicher.“ Recht wäre es den Himmelblauen, wenn „das“ schnell wieder käme. Denn Anja Kähler, Viktorias Top-Torjägerin der vergangenen Saison, ist morgen verhindert.

„Wir brauchen Geduld“

Um die eigene Defensive, formiert um den Neuzugang Nadine Heinrich (Hohen Neuendorf), macht sich Rießler keine Sorgen, die stand im Pokal mit Ausnahme der Situation, die zum 0:1 führte, so stabil wie erwünscht. Die Sturm-Sorgenfalten auf der Stirn des Übungsleiters dürften allerdings trotz einer starken Nesges nicht leicht zu glätten sein. Das Spiel muss auf dem kleineren Kunstrasenplatz neben dem Stadion am Ostpreußendamm ausgetragen werden, auf dem Rasenplatz wird die Drainage optimiert. „Das kommt sicher eher Dresden zu pass“, sagt Rießler. „Wir müssen daher Geduld mitbringen und dürfen uns nicht von unserer Spielweise abbringen lassen.“

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