Ungleicher Abstiegskampf

Im Tabellenkeller der Berlin-Liga geht es heute Abend, 16. Mai, noch einmal um die Wurst. Wer begleitet den Moabiter FSV in die Landesliga? Im Topf befinden sich die Reserve von Blau-Weiß Hohen Neuendorf, die auf heimischem Geläuf den FC Internationale erwartet. In Zehlendorf treffen die beiden anderen Kandidaten direkt aufeinander: FC Hertha 03 empfängt den Adlershofer BC.


Zehlendorf. Die besten Karten hat wohl die junge Truppe aus Zehlendorf. Nicht nur, weil sie die meisten Punkte auf ihr Konto geschaufelt hat (18) und ihr schon ein Remis heute Abend reicht, sondern auch weil Adlershof (13) bedauernswerter Weise wohl keine elf Spielerinnen aufbieten kann, wie ABC-Coach Marcel Seidel am Nachmittag sagte. Wohl auch deshalb macht er sich keine großen Hoffnungen, mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen doch noch die Klasse sichern zu können. „Wir haben das schon abgehakt und wollen uns jetzt noch anständig aus der Liga verabschieden.“ Seidel hat bis dato alles versucht, um den Kader voll zu bekommen. „Ich bemühe mich schon länger, einen Neuzugang spielberechtigt zu bekommen, das hat von der Verbandsseite aus leider nicht geklappt.“ Die Frage, warum er nicht mit Spielerinnen aus der Zweiten Mannschaft auffüllen könne, ließ Seidel unkommentiert.

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Hertha-Auswahlspielerin Clara Dreher (li.) spielt verletzungsbedingt im vorletzten Akt der Saison 2017/2018 keine Rolle. Foto: Matthias Vogel

Sein Kollege auf der Gegenseite hat da deutlich weniger Sorgen – Henrik Suttinger muss auf die verletzte Clara Dreher verzichten, „und zwei Spielerinnen haben im Spiel am Wochenende Blessuren erlitten. Da muss ich sehen, wie es denen heute Abend geht. Aber so oder so bin ich mit dem Kader zufrieden.“ Apropos Spiel am Wochenende: Das ist die einzige Hypothek, mit der Hertha den vorletzten Akt der laufenden Saison bestreitet. Mit 1:9 geriet die junge Elf beim überragenden Tabellenführer Blau-Weiß 90 Berlin unter die Räder. Das sollte sie unter der Kategorie „kann passieren“ abgehakt haben, bevor Schiedsrichter Jörg Zielsdorff heute um 19.45 Uhr zum ersten Mal in seine Pfeife pustet.

Sich in Unterzahl gut verkaufen? Kann der ABC!

Gegen eine Mannschaft in Unterzahl zu spielen, ist nicht unbedingt einfacher, das weiß auch Suttinger. „Mir ist ein Gegner lieber, der sein Spiel durchzieht. In Unterzahl bleibt ihm ja nicht viel anderes übrig, als unser Spiel zu zerstören.“ Erschwerend hinzu kommen könnte, dass Adlershof in der Rückrunde den Ausnahmezustand schon mehrfach proben musste. Ein Lied davon kann der Moabiter FSV singen, der gegen neun aufopferungsvoll kämpfende ABC’lerinnen mit 0:1 unterlag.

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von Anders Noren.

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