Das Beste kommt zum Schluss

Für den Tabellenstand hat die Begegnung zwischen Gastgeber FC Stern 1900 und FC Viktoria 1889 Berlin (Anpfiff Sonntag, 13. Mai, 14 Uhr) zwar nicht die größte Relevanz, aber sie hat es dennoch in sich. Gäste-Coach Roman Rießler fasst es so zusammen: „Bezirks-Derby auf Regionalliga-Niveau.“

Und dabei hat Rießler bei der Wahl seiner Worte eher in das Regal „Bescheidenheit“ gegriffen. Denn eigentlich müsste es heißen: „ … auf höchstem Regionalliga-Niveau“. Was die beiden Clubs bis zu diesem letzten Spieltag abgeliefert haben, ist grandios. Viktoria hat es einmal mehr geschafft, fast bis zum Schluss im Konzert der finanziell potenteren Vereine mit zu fiedeln und wenn der FC Union Berlin im zeitgleichen Titel-Showdown mit dem Magdeburger FFC unterliegt und der Derby-Dreier gelingt, steht die Vizemeisterschaft zu Buche. Noch bemerkenswerter, weil damit nicht unbedingt zu rechnen war, ist der fünfte Platz der Stern-Frauen – schon jetzt in Stein gemeißelt. Der Aufsteiger mischte die Liga kräftig auf und ist seit acht Spielen ungeschlagen.

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Wenn Sterns Trainer Harald Planer die Effektivität von Viktoria fürchtet, meint er auch Anja Kähler, hier vor dem Spiel gegen Magdeburg. 22 Saisontreffer hat sie bereits erzielt. Foto: Rießler. Foto Teaser: Foto: Sophia Skuratowicz.

Obwohl die Lokalrivalen im aktuellen Tableau lediglich zwei Plätze voneinander trennen, sehen beide Trainer die Vorteile bei Viktoria. Rießler: „Stern spielt eine ganz starke Saison. Aber ich denke, wir haben aus mannschaftstaktischer Sicht und auch bezüglich der individuellen Stärke schon noch einen Vorsprung.“ Für ihn ist das allerdings keine Garantie auf den Sieg. „Tagesform spielt bei den Frauen noch eine größere Rolle als im Männerfußball.“ Stern-Coach Harald Planer sieht es ähnlich: „Viktoria ist einfach routinierter, ist einen Tick weiter.“ Die konkreten Qualitäten des Gegners hat Planer freilich auch lokalisiert. Der Nachbar trete unheimlich dominant auf und sei vor des Gegners Bude enorm effektiv. Stabil stehen laute für sein Team daher die Devise und: „Auf unsere Stärke besinnen, das schnelle Umschaltspiel.“ Von einer „Wachablösung“ will Planer indes nichts wissen. „In dieser Klasse zu spielen und Woche für Woche eine konkurrenzfähige Elf aufzubieten, ist derzeit noch das höchste der Gefühle. Viktoria ist für uns hinsichtlich der Konstanz auf dem Spielfeld und der Infrastruktur des Vereins ein Vorbild.“

Stern ohne etatmäßigen Sturm am Start

Wenn die Lokalrivalen auf dem Platz an der Kreuznacher Straße 29 aufeinander treffen, dann resultiert die Brisanz nicht nur alleine aus dem Derby-Charakter. Es ist auch ein Trainer-Duell. Rießler und Planer spielten in ihrer aktiven Zeit gemeinsam für den FC Stern. Sie verstehen sich gut und der Respekt vor der Leistung des jeweils anderen ist groß, dennoch oder gerade deshalb steht außer Frage, dass beide dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen. „Für beide Mannschaften geht es noch darum, eine tolle Saison zu veredeln“, sagt Rießler. Für sein Team sogar noch um ein ganz kleines bisschen mehr, am 20. Mai bestreitet Viktoria beim Verbandsliga-Primus Blau-Weiß 1890 Berlin das Finale um den Polytan-Cup. „Morgen ist also auch Generalprobe.“ Viktoria hat alle Spielerinnen an Bord, Stern muss verletzungsbedingt auf das Stürmer-Duo Cheyenne Selmke und Kimberly Lange sowie auf die routinierte Innenverteidigerin Mareen Härte verzichten.

2 Kommentare zu „Das Beste kommt zum Schluss

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  1. Es wäre super, wenn auch beim oberen Foto die Urheberin genannt werden würde: Sophia Skuratowicz. Ansonsten ist das ein ganz famoser Artikel und ich freue mich über die neue Seite! Weiter so!

    1. Danke für das Lob und den Hinweis. Habe Sophia jetzt beim Foto im Text dazu geschrieben. Auch für das Beitragsbild, also das Teaserbild, allerdings bleibt das unsichtbar.

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von Anders Noren.

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